Ikea vs. Männer

Aus einem Posting in einem Forum:

> Wenn ich bei IKEA Regensburg vorbeikomme (1-2x die Woche gegen

> 8.45-10.00 Uhr), sehe ich max 10 Autos und noch nie eine Anlieferung.

> Und so geht es wohl im Internet auch.

> sarkas,

>

> ein IKEA-Ignorant, der erst 1x „drin“ war vor ca. 30 Jahren in

> Wesseling)

Also bist du nicht verheiratet. Die Realität sieht aber so aus:

IKEA – schon der Name ist Scheiße. Meine Freundin meint „Lass uns

mal wieder zusammen zu IKEA fahren. Ist doch schoen, da mal wieder

durchzubummeln.“. Bummeln…von wegen. Also ob Frauen durch den

Schuppen BUMMELN wuerden. Sie KAUFEN sich durch. Jede von den Weibern

reisst riesige Loecher in die Regale.

Natuerlich am Samstag. Warum eignetlich ausgerechnet immer Samstags?

Kann mir jemand sagen, warum Frauen immer Samstags zu IKEA fahren

wollen? Oder Sonntags? Oder Freitags? Ich will nicht zu IKEA. An keinem Tag.

Aber widersprich da mal einer. Der Samstag waere voellig im Eimer. Und

der Sonntag. Und der SEX auch. Also was tun? Klar – was sie alle tun:

laecheln,innerlich sterben und mitgehen.

Anfahrt: der Stau reicht zurueck bis auf die Autobahn. Von der

Ausfahrt bis auf den IKEA-Parkplatz brauchen wir 35 Min. Ich bin

innerlich schon am kochen, lasse mir aber nichts anmerken. Auch nicht, als sich ein

Fahrer ruecksichtslos vorne in die Parkluecke draengt. („Komm her du

Arsch. Los steig aus. Dir hau ich ein paar aufs Maul. Depp, bloeder. Los

trau dich… Wichser“). Nun, er hat sich nicht getraut, meine Freundin

nagt an der Unterlippe und mir geht es kurzzeitig wieder etwas besser. Obwohl

ich ihm schon gern…

Gott sei dank hat sie sich diesmal nicht gleich im ersten Stock

ausgetobt. Da hatte sie letztes Mal schon mit einer neuen Couch gedroht: „Die

hier ist schoen. Und sooo praktisch. Den Bezug kann man abziehen und

waschen.“ Ich schau aufs Preisschild. („!!!! Wir werden das Ding

hoechstens dreimal waschen, also kostet jedesmal Waschen 1.500.-? Wieso nehmen

wir nicht ne billige, schmeissen sie weg, sobald sie nen Fleck hat, und

kaufen ne Neue?“)

– „Prima. Du hast recht. Sehr schoen. Sitzt sich auch bequem. Und

gar nicht teuer. Ein echtes Schnaeppchen. Willst Du sie gleich

haben?“ Zum Glueck wollte sie das Ding dann doch nicht kaufen.

Der Haertetest kommt im Untergeschoss: Millionen Dinge, die Frau

unbedingt braucht. Jeder Artikel 3978mal vorhanden. Natuerlich will

sie nur ein paar Kleinigkeiten, die sie unbedingt schon immer gebraucht hat

und nirgendwo anders bekommt und schon gar nicht zu deeem Preis. Ein

Nudelklammereisen.. oder so. Jedenfalls total praktisch und garnicht

teuer. Und die tollen Glaeser mit Stiehl. Gibt’s nur im 10-er Pack. Aber was soll’s

– die alten hatte sie ja schon seit dem letzen IKEA-Besuch vor…was? acht

Wochen?? Und die sind ja auch schon nicht mehr schoen. Und die

praktischen Fressbretter (Brotzeitteller aus Holz – scheiss-schwer!) und diese

Kerzenhalter und „sieh doch mal die kleine Leuchte da“ und die praktischen

zusammenfaltbaren „kannmanimmerbrauchen“-Teile und … Sie stopft mir

das Zeug in diese tolle gelbe Umhaengetasche, mit der ich aussehe wie ein geistig

zurueckgebliebener Pfadfinder. Oder Stadtreinigung. Offenbar muss

jeder Mann sone Tasche umhaben, obwohl sie fast alle auch noch einen

Wagen schieben muessen. Aber Frauen scheinen die Dinger schick zu finden.

Sie scheint jetzt alles zu haben… dann die Schlange an der Kasse.

Sie haben jetzt Schilder aufgestellt: „Ab hier 25 Minuten Wartezeit

zur Kasse“ – eins kann ich von hier aus schon fast lesen. Sie kann nur

muehsam verhindern, dass ich die Tasche ins naechste Regal schmeisse. Ich

fasse es nicht: die Frauen schwatzen miteinander oder wuseln nochmal

davon, um schnell noch ein paar „haettenwirdochfastvergessen“ zu holen,

waehrend die Maenner wie die Deppen mit ihren Wagen in der Schlange

stehen. Das naechste Schild: „Noch 15 Min. bis zur Kasse“ veranlasst mich, mit

der Tasche Schwung zu holen, aber sie meint, sie koenne die Kasse schonsehen…

Na gut.

Wuselwuselwusel und schon habe ich noch einen tollen Uebertopf fur

den Dingsbums-Busch im Esszimmer (Das Drecksding werde ich mit

Domestos giessen!) in der Tasche. Das naechste Schild kann man schon nicht

mehr lesen: das muss wohl jemand umgekickt haben – lauter

Fussabdrucke drauf…

Aber jetzt kann ich die Kasse auch sehen.

ENDLICH sind wir dran. Nach fuenf Minuten Vorzeigen von Driver’slicense,

Organspenderausweis, ATM-, Visiten-, Kredit- und Krankenversicherungskarte

glaubt mir die bloede Kuh an der Kasse („Mein Freund hat das nicht so

gemeint.“) endlich, dass ich mit dem Nachnamen und nicht dem Vornamen

unterschrieben habe. („Ich habs noch ganz anders gemeint…“) Der

Tritt gegen den Tresen hat aber auch keinen Schaden hinterlassen.

Abfahrt: auf dem Parkplatz beginnt das Drama von vorn: wie komme ich

von IKEA wieder weg?? Die Ausfahrt ist verstopft. Der Parkplatz ist

verstopft, der Weg bis zur Ampel ist verstopft, die Autobahnauffahrt

ist verstopft…

35 Min fuer 1,4km. Aber den bloeden Deppen von der Herfahrt habe ich

diesmal in eine Parkluecke abgedraengt, wo er vermutlich ne Stunde

gebraucht hat, um da rueckwaerts wieder rauszukommen.

Quelle: Posting in einem Heise-Forum